Was ist ein IDEK?
Das IDEK ist ein neues Planungsinstrument, das die bewährten Handlungsfelder des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) um das neue Handlungsfeld Digitalisierung ergänzt und das Digitalisierung als Querschnittsthema in alle Schritte der Konzepterstellung integriert. Im Gegensatz zu klassischen Smart City-Strategien stehen bei der IDEK-Erstellung die städtebaulichen und räumlichen Aspekte klar im Vordergrund. Digitalisierung wird hier immer gesamtheitlich betrachtet und in Bezug zur räumlichen und städtebaulichen Entwicklung gesetzt.
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Warum lohnt sich ein IDEK?
Die digitale Transformation beschreibt einen gesamtgesellschaftlichen Wandel, der schon heute viele Lebensbereiche nachhaltig prägt. Technologische Innovationen wie Künstliche Intelligenz (KI), sogenannte Smart Devices, die Zugriff auf das Internet haben, und das Internet of Things, bei dem Geräte über eine Internetverbindung eigenständig miteinander kommunizieren können, sind nur einige Beispiele dafür, wie weitreichend der Einfluss von Digitalisierung auf Wirtschaft und Gesellschaft ist.
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Wie unterscheidet sich das IDEK vom ISEK?
Das IDEK orientiert sich am etablierten ISEK-Prozess, berücksichtigt allerdings Digitalisierung als ein zusätzliches Handlungsfeld und als übergeordnetes Querschnittsthema durchgängig mit. Die ISEK-Prozessschritte werden durch die digitale Potenzialabwägung erweitert, mit der eine begründete Entscheidung zwischen dem Einsatz digitaler oder analoger Mittel erfolgt. So wird sichergestellt, dass digitale Lösungen nicht als Selbstzweck, sondern als bestmögliche Lösung für die Umsetzung der IDEK-Ziele gewählt werden.
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Woher kommt die Idee für das IDEK?
Die Smart City Charta definiert Leitlinien für eine nachhaltige digitale Transformation von Kommunen und fordert einen starken Werte- und Zielbezug für Smart City-Konzepte. In der Neuen Leipzig-Charta wird Digitalisierung als Querschnittsthema und Werkzeug genannt, durch die die nachhaltige Transformation von Städten angestoßen werden kann. Die Verschneidung von Nachhaltigkeit und Smart City-Konzepten wird auch beim Ansatz der Smart Sustainable Cities deutlich. Die Vereinten Nationen haben eine Reihe an Key Performance Indicators (KPIs) definiert, um die Entwicklung von smarten und nachhaltigen Städten im Sinne der Sustainable Development Goals (SGDs) mess- und überprüfbar zu machen.
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IDEK-Leitfaden
Verschiedene Ausgangssituationen
Prozessschritte der IDEK-Erstellung
Phase Null – Planung der Planung
Während der Phase Null bereiten sich die Verwaltungen auf die Ausschreibung und Vergabe des IDEKs vor und führen diese durch. Dabei ist es neben der teaminternen Organisation wichtig, sich mit allen beteiligten Akteuren zu den übergeordneten Zielen und Mehrwerten des IDEKs zu verständigen. Es werden verwaltungsinterne Projekt- und Arbeitsstrukturen aufgebaut, mit denen Digitalisierung als Querschnittsthema abgebildet werden kann, wie z.B. eine Arbeitsgruppe oder ein Arbeitskreis. Nach einem Kick-Off mit dem beauftragten interdisziplinären Planungsteam sollten regelmäßige Treffen zwischen Auftraggeber/-in, Dienstleister/-in und weiteren beteiligten Akteuren angesetzt werden.
Phase Null – Planung der Planung
Digital-räumliche Bestandsanalyse
Um auf den Bezugsraum zugeschnittene Ziele und Maßnahmen zu entwickeln, ist ein Verständnis der räumlichen Bestandssituation unerlässlich. Mit der digital-räumlichen Bestandsanalyse wird der aktuelle Entwicklungsstand eines klar abgegrenzten Gebiets als Ausgangspunkt für die Entwicklung von räumlichen und digitalen Zielen und Maßnahmen erfasst. Die digital-räumliche Bestandsanalyse betrachtet sowohl die klassischen Handlungsfelder eines integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts als auch das neue Handlungsfeld Digitalisierung. Zusätzlich werden langfristige gesamtgesellschaftliche Entwicklungen auf den Analyseraum bezogen und daraus räumliche Anpassungsbedarfe abgeleitet.
Digital-räumliche Bestandsanalyse
Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken-Analyse (SWOT-Analyse)
In der räumlichen Planung wird die SWOT-Analyse (engl.: Strengths [Stärken], Weaknesses [Schwächen], Opportunities [Chancen] und Threats [Risiken]) als Instrument zur Erfassung, Einordnung und Bewertung des Ist-Zustands eines Bezugsraums genutzt. Für die Bewertung der vier SWOT-Felder werden Fragestellungen oder Profile vorgegeben. Bei der Erfassung von Stärken und Schwächen wird eine auf den Bezugsraum gerichtete Beurteilungsperspektive eingenommen und durch die Einbeziehung von Chancen und Risiken um externe Einflussfaktoren ergänzt. Aus den Ergebnissen der SWOT-Analyse lassen sich Handlungsempfehlungen ableiten, die die Komplexität des Ist-Zustands eines Bezugsraums auf zentrale Kernaussagen herunterbrechen. So wird der Schritt in die Leitbild- und Zielentwicklung erleichtert und vorstrukturiert.
Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken-Analyse (SWOT-Analyse)
Leitbild- und Zielentwicklung
In räumlichen Entwicklungskonzepten hat das Leitbild die Funktion, eine mittelfristige, übergeordnete Zukunftsvision für einen Raum vorzuzeichnen. Aus einem Leitbild werden strategische Ziele oder Leitlinien abgeleitet. Durch die Formulierung von Zielvorgaben wird eine konkrete Orientierungshilfe für die Maßnahmenentwicklung und -umsetzung sowie die spätere Erfolgskontrolle im Rahmen des integrierten digital-städtebaulichen Entwicklungskonzepts (IDEK) geschaffen.
Leitbild- und Zielentwicklung
Digitale Potenzialabwägung
Die digitale Potenzialabwägung ist ein Instrument, mit dem die Ziele aus der Leitbildentwicklung bzw. konkrete Maßnahmenvorschläge dahingehend geprüft werden, ob sie sich effektiver (u.a. kostengünstiger und einfacher) durch digitale oder durch analoge Lösungen umsetzen lassen. Ausgangspunkt ist, dass die Nutzung digitaler Lösungen immer zweckorientiert erfolgen sollte. Als Abwägungsprozess für die Weiterentwicklung von Maßnahmenvorschlägen kann dieser Prozessschritt eng mit der Leitbild- und Ziel- sowie der Maßnahmenentwicklung verknüpft werden. Die während der vorangegangenen Prozessschritte gesammelten Maßnahmenvorschläge bilden eine erste Grundlage für die digitale Potenzialabwägung, können aber bei der Bearbeitung auch um neue Lösungsansätze erweitert werden.
Digitale Potenzialabwägung
Maßnahmen- und Finanzierungskonzept
Mit der Erarbeitung des Maßnahmen- und Finanzierungskonzepts werden die vorgefilterten Maßnahmenvorschläge zu finalen IDEK-Maßnahmen qualifiziert und ausformuliert. Außerdem können Maßnahmen identifiziert werden, mit deren Umsetzung direkt im Anschluss an die IDEK-Entwicklung begonnen werden kann. In dem Maßnahmen- und Finanzierungskonzept werden die Kostenschätzungen der einzelnen Maßnahmen zusammengestellt. Die Qualifizierung und Ausformulierung der Maßnahmenvorschläge kann beispielsweise in Form Steckbriefen erfolgen.
Maßnahmen- und Finanzierungskonzept
Monitoring und Fortschreibung
An die Erarbeitungsphase des IDEKs schließt sich die Umsetzungsphase an. Das IDEK ist hier als Arbeitspapier für die Verwaltung zu verstehen, das auch während der Umsetzungsphase weiterentwickelt und in regelmäßigen Abständen angepasst werden sollte. Damit die Umsetzung der IDEK-Maßnahmen und die Erreichung der im Leitbild verankerten Ziele gelingt, sollte diese Phase durch ein Monitoring begleitet werden. Eine Fortschreibung des IDEKs sollte dann geschehen, wenn wesentliche Inhalte veraltet sind.
Monitoring und Fortschreibung
Beteiligung
Während des gesamten Erarbeitungsprozesses des integrierten digital-städtebaulichen Entwicklungskonzepts (IDEK) sollte ausreichend und vielseitig beteiligt werden. Die Entscheidung darüber, welche Beteiligungsform für welchen Prozessschritt genutzt wird, ist immer nach dem Beteiligungsziel und der zu adressierenden Zielgruppe auszurichten. Es ist wichtig, keine Bevölkerungsgruppen durch rein digitale bzw. rein analoge Beteiligungsformate vom IDEK-Erarbeitungsprozess auszuschließen. Einflussmöglichkeiten und Handlungsspielräume der Teilnehmenden sollten für jeden Beteiligungsbaustein klar kommuniziert werden.
Möglichkeiten der Beteiligung
Die IDEK-Kommunen
Hier finden Sie eine Kurzfassung des IDEK-Leitfadens zum Herunterladen (hier klicken)